8.30–9 Uhr Registrierung, Gepäckabgabe und Kaffee/Getränke
9–10.30 Uhr Paralleles Programm (Sessions bis 10.15 Uhr)
Dialog und Beteiligung über Technik – zwei Praxisbeispiele aus der Welt digitaler Anwendungen
Moderation: Prof. Dr. Ortwin Renn, Institut für Transformative Nachhaltigkeitsforschung
Session, 75 Minuten
9.00–10.15 Uhr
Transparenz, Dialog und Beteiligung für gesellschaftlichen Konsens – aber wie? Im Kommunikationsprojekt „Technologischen Wandel gestalten“, das Theorie und Praxis verbindet, erprobt eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe die Möglichkeit einer spielerischen Website: Sie soll weder für die Patientenakte werben noch vor ihr warnen, sondern motivieren, sich mit ihren Vor- und Nachteilen auseinanderzusetzen. Eine weitere Arbeitsgruppe hat außerdem zwei Fokusgruppen zu öffentlichen digitalen Diensten organisiert. Die Praxiserprobung untersucht den meinungsbildenden Effekt von Fokusgruppen auf die Teilnehmenden, auf die öffentliche Verwaltung sowie auf die lokale Öffentlichkeit. In der Session soll diskutiert werden, ob solche interaktiven, aber doch überwiegend informativen Formate ihren Beitrag zur Meinungsbildung leisten können.
Referent*innen:
Prof. Dr. Bettina Oppermann, Universität Hannover
Prof. Dr. Olaf Dössel, Karlsruher Institut für Technologie
Dr. Frederike Hendriks, TU Braunschweig
„Kohorte“, „Theorie“ und „Migrationshintergrund“: abwertende Fachsprache in der Öffentlichkeit
Moderation: Henning Krause, Helmholtz-Gemeinschaft; Dr. Katja Patzwald und Dr. Inga Laß, Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB), Prof. Dr. Anatol Stefanowitsch, FU Berlin; Dr. Ulrike Brandt-Bohne, Nationales Institut für Wissenschaftskommunikation
Interaktives Format, 90 Minuten
9.00–10.30 Uhr
Vom „Ausländer“ bis zum „Menschen mit Migrationshintergrund“ wandeln sich Begrifflichkeiten sowohl im wissenschaftsinternen als auch im öffentlichen Diskurs. Daran sind Interessenvertretungen und Medienschaffende beteiligt, die mehrfach stigmatisierende Begriffe hinterfragt und geholfen haben, neue Formulierungen zu finden. Andere Begriffe wie „Kohorte“, „Forschungskampagne“ oder „Population“ gelten in ihrer jeweiligen Fachdisziplin als neutrale Fachbegriffe, während sie in Texten der öffentlichen Wissenschaftskommunikation negativ konnotiert oder ungewollt als bedeutungsaufgeladen wahrgenommen werden. Diese „Taktik“ der Objektivierung in der Wissenschaftssprache soll als Herausforderung für die Kommunikation in einer Fishbowl diskutiert werden.
Unterschiedliche Disziplinen, eine Debatte, ein Video: Ein Experiment zur Wisskomm-Praxis
Moderation: Dr. Lena Eckert und Dr. Steffi Hobuß, Universität Lüneburg; Leon Mybes, mariquadrat
Interaktives Format, 90 Minuten
9.00–10.30 Uhr
In aktuellen Auseinandersetzungen um das Verhältnis von Wissenschaft zur Gesellschaft, etwa im Kontext der Covid-19-Pandemie oder der Klimakatastrophe, wird immer wieder die Glaubhaftigkeit wissenschaftlicher Erkenntnisse infrage gestellt. Hier kann eine sorgfältige Kommunikation sicher helfen, die Debatte zu versachlichen. Dabei sollten jedoch nicht nur die Inhalte, sondern auch eine bestimmte Art des Debattierens in die Gesellschaft transferiert werden. Mit den Teilnehmenden soll durchgespielt werden, wie dieses Ansinnen praktisch umgesetzt werden könnte: Sie sollen versuchen, ein Video zu konzipieren, das die Blicke mehrerer Disziplinen auf ein Debattenthema zusammenführt und verständlich, unterhaltsam und konstruktiv kommuniziert.
„Ist das noch fair?“ – Die Fallstricke einer ausgewogenen Wissenschaftskommunikation
Moderation: Kristin Raabe, Dr. Berend Bakela und Dr. Clara Christner, TU Kaiserslautern-Landau
Interaktives Format, 90 Minuten
9.00–10.30 Uhr
Je kontroverser ein Thema, desto schmaler der Grat, auf dem Wissenschaftskommunikation balancieren muss. Beispielsweise kann das Bemühen, verschiedene Seiten zu berücksichtigen, zu falscher Ausgewogenheit (false balancing) führen. Dabei erhalten Außenseiterpositionen viel mehr Raum als Ihnen eigentlich zustehen würde. Über die Herausforderungen der professionellen Wissenschaftskommunikation bei der Vermittlung kontroverser Inhalte soll anhand verschiedener Szenarien sowie bei Input aktueller Studienergebnisse in dieser Unterhausdebatte diskutiert werden: Wann erhalten Außenseiterpositionen zu viel Raum? Wie auf Falschinformationen reagieren? Welche Vereinfachungen sind noch zulässig?
„BLICK IN DIE PRAXIS“ Block 4
Moderation: N. N., Wissenschaft im Dialog
Vortragsrunde, 90 Minuten
9.00–10.30 Uhr
„CosmoFit – Dein Start in die Weltraumforschung“ im Wissenschaftsjahr 2023
Referent*in: Milla Lifke, Wissenswerkstadt (Bielefeld Marketing)
Mit „CosmoFit – Dein Start in die Weltraumforschung“ wird das Universum erlebbar. Kern des Projekts ist ein immersives, kollaboratives Format, das Möglichkeiten digitaler Interaktionstechnologie mit dem Format der Escape Games verbindet. Das Alleinstellungsmerkmal der medial erweiterten CosmoMission ist, dass sie die Teilnehmenden einerseits sachlich-erklärend informiert, andererseits zu interaktiver Teilnahme motiviert, und nicht zuletzt auch durch mediale Immersion emotional involviert. Dabei machen die Teilnehmenden spielerisch erste Erfahrungen mit wissenschaftlichen Forschungsmethoden. In thematisch ergänzenden, zielgruppengerecht aufbereiteten Workshops, können die Kenntnisse über das Universum vertieft werden.
„HELLIVERSUM“ – Innovative Formate zur Wissenschaftskommunikation im HELLEUM zum Leben im Weltall
Referent*in: Dr. Anke Renger und Olga Theisselmann, Alice Salomon Hochschule
Mit dem „HELLIVERSUM“–Projekt werden innovative interdisziplinäre Formate für die Wissenschaftskommunikation zum Thema „Leben im Weltall“ für die interessierte Öffentlichkeit, Kinder, Jugendliche und Erwachsene im Kinderforscher*zentrum HELLEUM in Berlin entwickelt und umgesetzt. Neben Informations- und Vermittlungsformaten zu allgemeinen Informationen über das Thema sowie den Stand von Forschung und Wissenschaft, sollen Dialog- und Partizipationsformate insbesondere vom Bildungssystem bisher wenig erreichte Kinder, Jugendliche und Erwachsene aus dem Bezirk Berlin-Hellersdorf beteiligen. Der Praxisbeitrag stellt die Evaluationsergebnisse des Projektes kurz dar und fokussiert sich außerdem auf das Tüfteltheater als künstlerisches Format zur Wissenschaftskommunikation.
Der Gesprächsgarten – erzählen, argumentieren, verhandeln, sich orientieren
Referent*in: Eva Maria Gauß, Universität Marburg
Wie kann in Krisenzeiten kooperative Kommunikation gelingen? Im Gesprächsgarten werden dazu räumlich-visuelle Mittel im öffentlichen Raum genutzt und der Diskurs bildlich in einen öffentlichen Park geholt. Der Ort lädt zum Innehalten ein, zum Zuhören (über Audios), zur Einnahme verschiedener Perspektiven. Der Garten ist unterteilt in vier Bereiche: „sich orientieren“, „erzählen“, „argumentieren“ und „verhandeln“. Aus sprechwissenschaftlicher Perspektive kommt so zunächst in den Blick, wie wir uns als sprechende, kooperierende Menschen verständigen. Auf vier Wandertafeln, zehn Pulten, und über QR-Codes an Bäumen sind Hörstücke zugänglich. Der Beitrag stellt die Felder des Gesprächsgartens vor und betrachtet in der Diskussion die Fragekomplexe „Argumentieren“, „Erzählen“, „Verhandeln“.
Nerd‘s Kitchen: Einblicke in die Produktion einer Wissenschaftskochshow
Referent*in: Dr. Gerrit Kondrad Rößler, Berlin University Alliance
Wie kann Wissenschaftskommunikation die großen Themen unserer Zeit einem breiten Publikum schmackhaft machen? Wie kann über die Kommunikation hinausgehend der Austausch mit breiten Schichten der Bevölkerung über wissenschaftliche Themen funktionieren? Mit „Nerd`s Kitchen“ werden die populären Formate der Kochshow und der Wissenschaftssendung zu einem innovativen Format kombiniert: Der Wissenschaftskochshow. Während des gemeinsamen Kochens entstehen mal ernste, mal humorvolle, immer aber sehr interessante Gespräche, bei denen man richtig was lernt. Dem Publikum werden auf diese Weise die großen Themen unserer Zeit von den Wissenschaftler*innen selbst nähergebracht. Der Beitrag liefert Einblicke in die Produktion des Formats.
CitizenLab – Ein Hands-on-Format zur Plastikproblematik in der Erwachsenen- und Freizeitbildung
Referent*in: Nils Kreienhop, Universität Osnabrück
Da die in Gesellschaft, Politik und Wissenschaft hoch relevanten Themen Plastikmüll und Nachhaltigkeit komplex und fachlich schwierig zu durchdringen sind, wurde ein Format für Erwachsene entwickelt, um diese in gesellschaftliche Diskussionen miteinzubeziehen und so das eigene Umweltverhalten positiv zu beeinflussen. In CitizenLabs können Bürger*innen die Plastikmüllproblematik anhand innovativer Hands-on-Experimente erleben und sich fachlich intensiv mit dieser auseinandersetzen. Im Beitrag werden die Konzeption sowie die Begleitevaluation zu Kursaufbau und Umweltwirken eines mehrstündigen Formates für die Erwachsenenbildung vorgestellt, welches in den letzten drei Jahren in Kooperation mit Volkshochschulen und Bildungswerken durchgeführt wurde.
Warum Konflikte unser Leben bestimmen – Erkenntnisse zum Sonderausstellungsprojekt „Konflikte“
Referent*in: Mario Bäumer, Stiftung Historische Museen Hamburg / Museum der Arbeit
Konflikte sind allgegenwärtig – in der Familie, im Arbeitsleben, in der Politik. Ebenso vielfältig sind ihre Erscheinungsformen: Wir erleben und beobachten sie als persönliche Gewissensbisse, als Ehestreit, als Tarifkonflikt zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern, als Bürgerkrieg oder als internationale Krise. Konflikte verändern die Welt, im Großen wie im Kleinen. Das Museum der Arbeit hat dies zum Anlass genommen, dem Thema eine Sonderausstellung zu widmen. Vorgestellt werden neben der Entstehung der Ausstellung sowie die Kooperationen und Inhalte auch Ergebnisse, Anekdoten und Erfahrungen. Die Tools „Konflikttyp“ und „Konfliktmonitor“, das Ausstellungsbuch und das Rahmenprogramm werden dabei mit einbezogen.
10.30–11 Uhr Pause
11–12.30 Uhr Paralleles Programm (Sessions bis 12.15 Uhr)
Abschlussdebatte
Moderation: N.N., Verband der Debattierclubs an Hochschulen (VDCH)
Session, 75 Minuten
11.00–12.15 Uhr (Im Anschluss Verabschiedung der Teilnehmenden des fwk23 – bis ca. 12.30 Uhr)
Zum Abschluss des Forum Wissenschaftskommunikation findet in Kooperation mit dem Verband der Debattierclubs an Hochschulen (VDCH) und der Reihe „Wissenschaft kontrovers“ (WiD) eine moderierte Showdebatte statt. Wie bei einer Offenen Parlamentarischen Debatte, bei der Redner*innen nach rhetorischen Prinzipien realistisch und fair debattieren, werden zwei mit Debattierprofis und Expert*innen besetzte Teams zu einem aktuellen Thema eine Debatte führen. Eröffnungsreden führen in das Thema ein und liefern die ersten Argumente für die weitere Diskussion. Ergänzungsreden schärfen die gesetzten Standpunkte. Zwischenrufe sind stets erlaubt, auch aus dem Publikum – die Redner*innen sind dazu angehalten, auf diese zu reagieren. Das Publikum hat darüber hinaus die Möglichkeit, in knappen freien Reden ihre Standpunkte und neue Argumente in die Debatte mit einzubringen. Abgeschlossen wird die Debatte mit Schlussreden, die die Argumente der Teams zusammenfassen und gegeneinander abwiegen.
Weitere Informationen zum Thema der Debatte und den beteiligten Redner*innen und Expert*innen folgen in Kürze.
Krasse Kompromisse – Streiten bis zur Lösung
Moderation: Dr. Christian Engelbrecht, Futurium
Interaktives Format, 90 Minuten
11.00 - 12.30 Uhr
„Krasse Kompromisse – Streiten bis zur Lösung“ ist ein Kommunikationsspiel für vier oder sechs Personen, in dem die spielenden Personen andere Perspektiven einnehmen und durch einen strukturierten Ablauf spielerisch lernen, als Team gemeinsam an einem Ziel zu arbeiten. Dieses Rollenspiel simuliert auf einfache Art und Weise das Finden und Erarbeiten von Kompromissen. Ziel des Spieles ist es, ausgehend von unterschiedlichen Vorschlägen der spielenden Personen am Ende eine Kompromisslösung zu finden. Nur durch gute Kommunikation sowie Zugeständnisse an andere ist dies schaffbar. Die Spieler*innen nehmen fiktive Rollen im „Zukunftsrat“ ein, der sich mit gesellschaftlichen Problemen auseinandersetzt und gemeinsam Lösungen entwickelt.
KI als kontroverser Möglichkeitsraum der Visualisierung – ein praktischer Workshop
Moderation: Gesine Born, Bilderinstitut; Pavel Nekoranec, Lucid.Berlin; Prof. Tom Duscher und Björn Schmidt, Science Communication Lab; Christoph Spatschek, Nationales Institut für Wissenschaftskommunikation
Interaktives Format, 90 Minuten
9.00–10.30 Uhr
Die Büchse der Pandora ist geöffnet: KI-Bilder. Wie werden wir mit der neuen Bilderflut umgehen und was wäre, wenn wir KI generierte Bilder gezielt für die Wissenschaftskommunikation nutzten? Die Teilnehmer*innen lernen, wie man KI-Bilder für wissenschaftliche Themen mittels der Anbieter DALL·E 2 und Midjourney sowie unterschiedlicher Eingaben produziert. Die anschließende Diskussion beinhaltet eine kritische Auseinandersetzung mit dem Thema. Dabei können auch Fragen zum Urheberrecht und zur Transparenz bei der Produktion von KI-Bildern diskutiert werden. Ziel des Workshops ist es, Kommunikatoren in der Schaffung von KI-Bildern zu schulen und für einen bewussten Umgang und Einsatz in der Wissenschaftskommunikation zu sensibilisieren.
Für den Workshop kann ein Laptop mit installierter und startbereiter Software (Midjourney, DALL.E 2) mitgebracht werden. Dies ist keine Voraussetzung für die Teilnahme.
12.30 Uhr Ende FWK23
Das Programm für Mittwoch, den 15. November finden Sie hier: Mittwoch, 15. November
Das Programm für Donnerstag, den 16. November finden Sie hier: Donnerstag, 16. November